Wird sich das E-Book in Deutschland durchsetzen?

Von | März 27, 2009

Für den Durchbruch des digitalen Buches in Deutschland fehlten bisher sowohl Lesestoff als auch erschwingliche Geräte. Eine Kooperation von Sony, Libri.de und Thalia will das nun ändern.

Wenn das Herunterladen der Bücher komfortabler wird, könnte der Sony Reader das E-Book in Deutschland tatsächlich massentauglich machen, so das Computermagazin c’t in der aktuellen Ausgabe 8/09.

Der 300 Euro teure E-Book-Reader PRS-505 von Sony wird in den USA seit Ende 2007 verkauft. Das Gerät ist nicht größer als ein Taschenbuch und eignet sich somit zum Lesen in der Bahn, auf dem Sofa zu Hause oder auf der Parkbank. Ebenso wie bei gedruckten Büchern benötigt man Tageslicht oder eine Lampe zum Lesen, da die Displaytechnik ohne Hintergrundbeleuchtung auskommt.

Das Schriftbild ensteht durch schwarze und weiße Pigmente, die in Kügelchen per Spannung gesteuert werden. Im Wesentlichen verbraucht daher nur das Ändern des Bildes Strom. Im Alltagstest reichte der aufgeladene Akku für über eine Woche und zwei Romane à 500 Seiten. Texte wirken auf dem Reader wie auf Papier gedruckt, doch man kann die Schriftgröße verstellen und eine ganze Büchersammlung dabeihaben: Etwas über 200 MByte Flash-Speicher genügen für mehr als 100 Bücher.

Die E-Books kosten in der Regel genauso viel wie gedruckte Bücher, einige sind bis zu 20 Prozent günstiger. Zum Verkaufsstart sind hierzulande jedoch nur 1500 Bücher, mit dem Fokus auf deutschsprachige Belletristik-Bestseller, bei libri.de und Thalia erhältlich. Zum Vergleich: In den USA gibt es bei Amazon für den Kindle-Reader bereits rund 245 000 Bücher. Die Verlage setzen als Schutz vor der kostenlosen Weitergabe der Bücher auf „Adept“, das System zur digitalen Rechteverwaltung (DRM) von Adobe. Zum Download benötigt man einen Internet-fähigen PC, denn eine Mobilfunkverbindung fehlt Sonys Reader.

„Schnell stellt sich das gleiche Lesevergnügen wie auf Papier ein. Es stört jedoch die umständliche und nicht kundenfreundliche Download-Prozedur, die Anwender in Kauf nehmen müssen, um kopiergeschütztes Lesematerial auf ihren Reader zu bringen“, berichtet c’t-Redakteur Achim Barczok. „Bleibt zu hoffen, dass das Angebot in den nächsten Monaten schnell wächst und das System zum Herunterladen der Bücher komfortabler wird.“

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