Interact Congress 2008 in Berlin

Von | Juni 4, 2008

Mehr als 400 Teilnehmer aus ganz Europa und der Welt haben sich in Berlin bei der Interact 2008 versammelt. Der Online-Vermarkterkreis (OVK) als deutsche Vertretung des Interactive Advertising Bureau (IAB) hat mit Unterstützung des IAB Europe und der European Interactive Advertising Association (EIAA) hat führende Köpfe aus der Werbe-, Marketing-, Agenturen- und Medienszene zum Kongress in die Hauptstadt gelockt.

Im Blickpunkt standen dabei internationale Online-Strategien und -Kampagnen, die nach einhelliger Meinung der Experten immer breiteren Raum einnehmen werden. Dass längst nicht mehr nur die „Onliner“ an ihren Siegeszug glauben, hat mit Dr. Andreas Wiele, als Vorstand BILD-Gruppe und Zeitschriften der Axel Springer AG zugleich Gastgeber, auch ein ausgewiesener Zeitungsmann in seiner Keynote unterstrichen.

Die neuesten Trends und Entwicklungen im Online-Werbemarkt sowie der länderübergreifende Erfahrungsaustausch standen beim Kongress-Highlight der Branche im Mittelpunkt. Einen Tag nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen für den europäischen Online-Werbemarkt, der 2007 ein Gesamtvolumen von 11,2 Milliarden Euro betrug, zeichneten die unterschiedlichen Experten aus der Werbe- und Medienszene ein sehr positives Bild für die nächsten Jahre. Langfristig wird ein Werbemarktanteil von 25 bis 30 Prozent gesehen. Insbesondere die zunehmende Breitbandpenetration und die so zunehmend intensivere Nutzung der Online-Medien forciert diese Entwicklung. Außerordentliche Wachstumsraten in den jungen Märkten in Osteuropa sorgen zudem dafür, dass Europa im Vergleich zum US-Markt weiter Boden gut machen wird. Zeitgleich wird die Verbreitung von Online-Anschlüssen in den USA, nach Auffassung von Randall Rothenberg, Präsident des IAB US, zur TV-Penetration aufschließen.

Content and Contacts are kings
Marken sind in diesem Kontext aufgefordert, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. „Die Markenloyalität nimmt weiter ab“, so Jaap Favier, Vice President und Research Director, Forrester Research. Vor diesem Hintergrund sei es für Unternehmen zunehmend wichtig, genau nachzuvollziehen, mit welcher Motivation ihre Zielgruppen ins Internet gehen. Gerade die Social Networks bieten hierfür seiner Meinung nach optimale Voraussetzungen. Welche Ansätze Marken und Medien dabei verfolgen können, war Bestandteil der Betrachtungen von Jay Stevens, Vice President Operations EMEA, MySpace. Die Zukunft des Social Webs liegt seiner Auffassung nach unter anderem in der Zusammenarbeit mit den reichweitenstarken Medienportalen. So könne die einfache Integration der Social Networks in die News-Portale, über die die Auswahl von einzelnen Nachrichten für das persönliche Profil des einzelnen Users ermöglicht wird, ein erfolgreicher Weg für beide Seiten sein. „Content ist still king“, so die These von Jay Stevens. Allerdings seien künftig nicht nur professionell produzierte Inhalte, sondern auch von Nutzern produzierte oder bewertete Inhalte für den Erfolg von Online-Plattformen verantwortlich. Alain Heureux, Präsident des IAB Europe, misst dem Dialog mit den Zielgruppen mindestens ebenso große Bedeutung bei: „Mit Behavioral Targeting sind wir heute in der Lage Nutzergruppen sehr gezielt zu adressieren und dann mit den richtigen Inhalten in einen Dialog einzubinden. Daher gilt: Content and Contacts are king!“

Integrierte Kampagnen kennzeichnen europäische Denkweise
Als wichtigste Treiber der positiven Entwicklung der Online-Werbung sehen die Experten nicht nur die weiterhin steigende Online-Nutzung, die nicht zuletzt dank der Social Networks weiter zulegen konnte. Auch die zunehmende Verfügbarkeit des Internets auf mobilen Endgeräten sowie die neue Targeting-Technologien, mit denen Streuverluste massiv reduziert werden können fördern das Wachstum. „Die Effizienz der Online-Werbung ist inzwischen akzeptiert“, so Alison Fennah, Executive Director of the European Interactive Advertising Association (EIAA). Als Vertreter der Agenturenseite sieht Norm Johnston, CEO MindShare Interaction EMEA, sogar die Chance, dass Europa den USA mittelfristig die Führungsrolle streitig macht. Seiner Meinung spricht hierfür vor allem, dass Online-Werbung in Europa stärker in die Gesamtstrategie und -konzeption integriert ist.

Anhand verschiedener Case Studies aus ganz Europa konnten die Teilnehmer zum Abschluss des Kongresses den Erfolg internationaler Kampagnen nachvollziehen, Mit Reebok, Peugeot, Kellogg’s und Ekstra Bladet ist es den Veranstaltern gelungen, prominente Beispiele präsentieren zu können. Hierbei stand vor allem der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. „Die Interact bringt führende Köpfe aus allen Teilen Europas zusammen, um das gegenseitige Lernen zu fördern und die Online-Werbung Schritt für Schritt voranzubringen“, fasst Alain Heureux die wichtigsten Ziele des paneuropäischen Kongresses zusammen. „Ich freue mich, dass es uns auch dank der hervorragenden Organisation durch das IAB Germany gelungen ist, den Kongress weiter zu etablieren und zu einem festen Bestandteil in den Terminkalendern der Online-Marketing-Elite Europas werden zu lassen.“ Die Interact 2009 findet Anfang Juni 2009 in Krakau (Polen) statt.

Weitere Informationen: interactcongress.eu

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