IT hat gerade in der Wirtschaftskrise die Aufgabe, Geschäftsprozesse stärker zu verknüpfen und zu optimieren. Bei sechs von zehn Führungskräften steht diese Anforderung ganz oben auf der Prioritätenliste.
Eine fast ebenso hohe Bedeutung wird dem Ziel eingeräumt, Informationen aufzubereiten und bereitzustellen, um bessere Entscheidungen treffen zu können. Dahinter steht vor allem der Wunsch deutscher Unternehmen, mehr Transparenz über Abteilungsgrenzen hinaus zu schaffen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „IT-Trends 2009“. Dafür wurden zwischen Dezember 2008 und Februar 2009 insgesamt 285 IT-Entscheider befragt. Erstellt wurde die Untersuchung von Steeb, dem Spezialisten für SAPMittelstandslösungen, in Kooperation mit IT-Mittelstand und Handelsblatt.com.
Während es kleinen Unternehmen überhaupt erst einmal darum geht, grundsätzlich die Verfügbarkeit der IT sicherzustellen (72 Prozent), haben große Unternehmen andere Ziele, die gerade in der Krise an Bedeutung gewinnen. Sie sind vor allem bestrebt, unterschiedliche Datenbestände zusammenzuführen, um genauere Analysegrundlagen – zum Beispiel für die Liquiditätsplanung – zu erhalten.
Dazu setzen die meisten Unternehmen auf Enterprise Resource Planning-Software (ERP). Nur in weniger als 10 Prozent aller Unternehmen hat sie einen geringen Stellenwert. Zwei von drei Befragten schätzt die Bedeutung von ERP dagegen als hoch oder gar als „sehr hoch“ ein. Damit werden fast alle Geschäftsprozesse in einem System dargestellt und Insellösungen abgelöst. So können Ressourcen unternehmensweit verwaltet werden.
Auch Business Intelligence-Lösungen gewinnen in diesem Zusammenhang an Bedeutung. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten kann ein unternehmensweites Berichtswesen die Flexibilität von Unternehmen steigern. Davon sind 41 Prozent der Befragten überzeugt. Ein weiteres Drittel sieht die Zukunft im Customer Relationship Management. So können einheitliche Kundeninformationen abteilungsübergreifend zugänglich gemacht werden.
Neben den vernetzten Strukturen soll die IT außerdem zur Steigerung der Effizienz beitragen. Mehr als die Hälfte der Entscheider erwartet, dass die Verfügbarkeit der bestehenden IT gesichert oder Informationen effizient aufbereitet werden. Auch die Konsolidierung der Daten zählt zu den Top-Anforderungen, die Entscheider an ihre IT stellen.
Für die Studie „IT-Trends 2009“ wurden vom 10. Dezember 2008 bis 06. Februar 2009 insgesamt 343 Personen online befragt. An der von der Agentur Faktenkontor durchgeführten Befragung haben 114 Vorstände, Geschäftsführer, Kaufmännische Leiter sowie 171 IT-Leiter und -Entscheider teilgenommen. Darüber hinaus wurden 29 IT-Fachkräfte und 29 Personen aus sonstigen Bereichen befragt. Die erste Ausgabe von „IT-Trends 2009“ wird im Sommer mit einer zweiten Befragungswelle fortgesetzt.