Die Nachfrageelastizität misst, wie stark sich die nachgefragte Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung ändert, wenn sich der Preis oder ein anderer Einflussfaktor wie das Einkommen verändert. Sie ist ein zentraler Begriff der Mikroökonomie und unterstützt Unternehmen bei der Preisgestaltung und Absatzplanung. Die Preiselastizität der Nachfrage wird als Prozentsatz der Mengenänderung im Verhältnis zur Prozentsatzänderung des Preises berechnet. Ein hoher Wert weist auf eine elastische Nachfrage hin, ein niedriger auf eine unelastische.
Eine elastische Nachfrage liegt vor, wenn Verbraucher empfindlich auf Preisänderungen reagieren, etwa bei Luxusgütern oder Produkten mit vielen Alternativen wie Kleidung. Ein Preisverfall steigert die Nachfrage stark, während Preiserhöhungen sie deutlich senken. Eine unelastische Nachfrage zeigt sich bei lebensnotwendigen Gütern wie Medikamenten oder Grundnahrungsmitteln, wo Preisänderungen die Nachfrage kaum beeinflussen.
Die Nachfrageelastizität wird durch Faktoren wie die Verfügbarkeit von Substitute, den Anteil des Einkommens, der für das Gut ausgegeben wird, und die Notwendigkeit des Produkts bestimmt. Auch die Zeitspanne spielt eine Rolle: Kurzfristig ist die Nachfrage oft unelastisch, da Konsumenten Gewohnheiten nicht sofort ändern; langfristig wird sie elastischer, da Alternativen gesucht werden.
Neben der Preiselastizität gibt es die Einkommenselastizität, die misst, wie sich die Nachfrage bei Einkommensänderungen verändert. Normale Güter haben eine positive Einkommenselastizität, während inferiore Güter eine negative aufweisen. Die Kreuzpreiselastizität analysiert, wie sich die Nachfrage nach einem Gut ändert, wenn der Preis eines anderen Gutes schwankt, etwa bei komplementären oder substitutiven Produkten.
In der Betriebswirtschaftslehre nutzen Unternehmen die Nachfrageelastizität, um Preise zu optimieren und Umsätze zu maximieren. Bei elastischer Nachfrage können Preissenkungen den Gesamtumsatz steigern, bei unelastischer Nachfrage sind Preiserhöhungen oft vorteilhaft. Globale Trends wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit beeinflussen die Elastizität, da sie Konsumentenpräferenzen verändern. Die Nachfrageelastizität ist ein Schlüssel für strategische Entscheidungen, Marktanalysen und Wettbewerbsstrategien.