Angebotselastizität

Von | April 25, 2025

Die Angebotselastizität misst, wie stark sich die angebotene Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung ändert, wenn sich der Preis verändert. Sie ist ein zentraler Begriff der Mikroökonomie und hilft Unternehmen, die Reaktion des Angebots auf Preisänderungen zu verstehen und ihre Strategien anzupassen. Die Elastizität wird als Prozentsatz der Mengenänderung im Verhältnis zur Prozentsatzänderung des Preises berechnet. Ein hoher Wert deutet auf ein elastisches Angebot hin, ein niedriger auf ein unelastisches.

Ein elastisches Angebot liegt vor, wenn Anbieter schnell und stark auf Preisänderungen reagieren können, etwa in Industrien mit flexiblen Produktionskapazitäten wie der Textilbranche. Hier ermöglichen variable Ressourcen oder skalierbare Prozesse eine rasche Anpassung der Produktion. Ein unelastisches Angebot hingegen kennzeichnet Märkte mit begrenzten Ressourcen oder langen Produktionszeiten, wie in der Landwirtschaft oder Rohstoffförderung. Beispielsweise kann die Ölförderung nicht kurzfristig gesteigert werden, selbst wenn Preise steigen.

Die Angebotselastizität wird durch mehrere Faktoren beeinflusst. Die Verfügbarkeit von Produktionsfaktoren wie Arbeitskräften, Maschinen oder Rohstoffen spielt eine zentrale Rolle. Auch die Zeitspanne ist entscheidend: Kurzfristig ist das Angebot oft unelastisch, da Kapazitäten festgelegt sind; langfristig wird es elastischer, da Unternehmen investieren oder umstrukturieren können. Technologische Innovationen können die Elastizität erhöhen, indem sie Produktionsprozesse flexibler gestalten.

In der Betriebswirtschaftslehre nutzen Unternehmen die Angebotselastizität, um Preissetzungs- und Produktionsstrategien zu optimieren. Bei elastischem Angebot können Preiserhöhungen die Produktion stark steigern und Gewinne maximieren. Bei unelastischem Angebot sind Unternehmen vorsichtiger, da Preisschwankungen die Menge kaum beeinflussen. Globale Faktoren wie Handelsbeschränkungen oder Währungsschwankungen können die Elastizität zusätzlich beeinflussen.

Die Kenntnis der Angebotselastizität ermöglicht fundierte Entscheidungen, um Wettbewerbsvorteile zu sichern und auf Marktveränderungen zu reagieren. Sie ist ein Schlüssel zur strategischen Planung und Marktanpassung.

BWL Lexikon

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