Ein Polypol ist eine Marktform, bei der viele Anbieter auf viele Nachfrager treffen. Es herrscht ein intensiver Wettbewerb, da kein einzelner Anbieter oder Nachfrager eine marktbeherrschende Stellung einnimmt. Jeder Marktteilnehmer ist vergleichsweise klein im Verhältnis zur Gesamtmarktgröße und kann den Preis nicht eigenständig beeinflussen – es handelt sich also um einen sogenannten Preisnehmer.
Typisch für ein Polypol ist eine hohe Markttransparenz und Austauschbarkeit der Produkte, wodurch der Wettbewerb hauptsächlich über Preis, Qualität, Service oder Innovation erfolgt. Beispiele für Polypole finden sich etwa auf Wochenmärkten, in der Gastronomie oder im Einzelhandel, wenn viele Anbieter ähnliche Leistungen anbieten.
Ein Polypol gilt in der volkswirtschaftlichen Theorie als idealtypisch für einen funktionierenden Wettbewerb, weil es zu einer effizienten Ressourcenverteilung, marktkonformen Preisen und einem hohen Konsumentenwohl führt. In der Praxis weichen reale Märkte jedoch häufig von diesem Ideal ab, etwa durch Markteintrittsbarrieren, Informationsunvollkommenheiten oder Produktdifferenzierungen.