Vollkostenrechnung

Von | April 16, 2025

Vollkostenrechnung: Kostenrechnungsmethode, die alle Kosten (variable und fixe) einem Produkt zuordnet, um den Gesamtkostenpreis zu ermitteln.

Die Vollkostenrechnung ist eine klassische Methode der Kostenrechnung, bei der sämtliche anfallenden Kosten – sowohl fixe als auch variable – auf die einzelnen Produkte oder Dienstleistungen verteilt werden. Ziel ist es, den vollständigen Stückkostenpreis zu ermitteln, der für Preisentscheidungen, Wirtschaftlichkeitsanalysen und die Kalkulation unerlässlich ist.

Ein Vorteil dieser Methode liegt in der Übersichtlichkeit und der einfachen Anwendung. Sie ist besonders in Unternehmen mit gleichbleibenden Produktionsprozessen verbreitet, da sie eine solide Grundlage für die langfristige Preisgestaltung bietet. Allerdings wird sie auch kritisch gesehen, da sie fixe Kosten auf alle Produkte verteilt – unabhängig davon, ob diese tatsächlich von einem Produkt verursacht wurden.

In stark wettbewerbsorientierten Märkten oder bei kurzfristigen Entscheidungen kann die Teilkostenrechnung (Deckungsbeitragsrechnung) daher präzisere Aussagen liefern. Trotzdem bleibt die Vollkostenrechnung ein wichtiges Instrument im internen Rechnungswesen und dient oft als Ausgangspunkt für weitere betriebswirtschaftliche Auswertungen.

Insbesondere bei der Planung von Investitionen, der Budgetierung oder der Bewertung von Beständen nach dem Handels- oder Steuerrecht spielt sie eine zentrale Rolle. Unternehmen nutzen die Vollkostenrechnung auch zur Kontrolle von Abweichungen und zur Verbesserung ihrer Kostentransparenz über verschiedene Bereiche hinweg.

BWL Lexikon

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